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Material Innovation Lab

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UV-härtendes Acrylat

UV-härtendes Acrylat (UV-Acrylat) ist ein reaktives, oligomeres bzw. monomeres System auf Basis von Acrylaten, das unter UV-Bestrahlung durch photoinitiierte Radikalpolymerisation zu einem duroplastischen Netzwerk aushärtet. Es zeichnet sich durch schnelle Reaktionszeiten, niedrige Verarbeitungstemperaturen und hohe Oberflächenhärte aus – ideal für Beschichtungen, Klebstoffe und 3D-Druck.

UV-härtende Acrylate zeichnen sich durch ihre extrem schnelle Aushärtung bei niedrigen Temperaturen aus, was sie ideal für temperaturempfindliche Substrate und schnelle Produktionsprozesse macht. Sie bieten eine hohe Oberflächenhärte, gute chemische Beständigkeit und lassen sich durch die Wahl der Monomere, Oligomere und Photoinitiatoren gezielt in ihrer Flexibilität und Reaktivität anpassen. Moderne Formulierungen sind zudem oft anwenderfreundlich und emissionsarm, was sie auch aus Umwelt- und Arbeitsschutzsicht attraktiv macht.

Technische Eigenschaften

  • Dichte: ca. 1,0–1,2 g/cm³
  • Glastemperatur: ca. 50–120 °C (je nach Formulierung)
  • Wärmeleitfähigkeit: ca. 0,15–0,25 W/(m·K)
  • Thermische Beständigkeit: dauerhaft bis ca. 80–100 °C, kurzzeitig bis 120 °C
  • Transparenz: hochtransparent bis leicht gelblich je nach Photoinitiator
  • Mechanische Eigenschaften: hohe Oberflächenhärte, gute Kratz- und Abriebfestigkeit, moderate Zähigkeit
  • Chemische Beständigkeit: widerstandsfähig gegen Wasser, Alkohole, Öle; begrenzt beständig gegen starke Säuren und Basen

Haupteinsatzgebiete

  • Beschichtungen & Lacke: kratzfeste Industrielacke, Druckfarben, Oberflächenschutz für Holz, Metall und Kunststoff
  • Klebstoffe & Vergußmassen: schnell härtende Verklebungen in Elektronik, Medizintechnik und Optik
  • 3D-Druck (SLA/DLP): lichtbasierte additive Fertigung für hochauflösende Prototypen und Kleinserien
  • Optische Anwendungen: Verguss von LEDs, Display- und Glasverklebungen
  • Dekorative Anwendungen: UV-Nagellacke, Schmuckbeschichtungen, Design-Applikationen

Verarbeitungsmethoden

  • Auftragstechniken: Gießen, Rollen, Spritzen oder Luft-/Niederdruckzerstäubung
  • UV-Bestrahlung: LED- oder Quecksilberdampflampen mit 365–405 nm Wellenlänge, Aushärtungszeiten von Sekunden bis Minuten
  • Schichtdicke: typischerweise 10–200 µm pro Durchgang, mehrlagiges Beschichten möglich
  • 3D-Druck: Einsatz in Resin-Bad-Systemen mit präziser Schichtbelichtung
  • Nachbearbeitung: Entfernen von überschüssigem Monomer, thermische Nachhärtung für erhöhte Beständigkeit

Verantwortlich für die Redaktion: Rüdiger Scholz

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