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Material Innovation Lab

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PU - Polyurethan

Polyurethan (PU) ist ein vielseitiger Kunststoff, der durch die Reaktion von Polyolen mit Isocyanaten entsteht. Je nach Formulierung kann PU als harter oder weicher Werkstoff, als Schaum, Elastomer, Lack, Klebstoff oder Beschichtung auftreten. Seine breite Eigenschaftsspanne macht ihn zu einem der anpassungsfähigsten Werkstoffe im Polymerbereich.

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Technische Eigenschaften

  • Dichte: ca. 1,0–1,4 g/cm³ (massiv); Schaumstoffe: ab ca. 0,015 g/cm³
  • Glastemperatur:  ca. –40 °C (weich) bis +80 °C (hart, abhängig vom Typ)
  • Schmelzpunkt: PU ist meist ein Duroplast – kein definierter Schmelzpunkt; bei TPU: ca. 170–220 °C
  • Wärmeleitfähigkeit: ca. 0,035–0,045 W/(m·K) (bei Schäumen, abhängig von Zellstruktur)
  • Thermische Beständigkeit: dauerhaft bis ca. 100–120 °C
  • Transparenz: opak bis transluzent (je nach Typ)
  • Mechanische Eigenschaften: hohe Druck- und Biegefestigkeit, formstabil, abriebfest, zäh-elastisch
  • Chemische Beständigkeit: gut gegen viele Öle, Fette, Alkohole, schwache Säuren

Haupteinsatzgebiete

  • Schaumstoffe: Matratzen, Polstermöbel, Automobilsitze, Verpackungsschutz
  • Elastomere: Rollen, Dichtungen, technische Formteile mit Abriebfestigkeit
  • Klebstoffe & Dichtstoffe: reaktive 1K- und 2K-Systeme, z. B. für Bau und Industrie
  • Faserverbundmatrix: PU-Harze in Sandwichkernen oder flexiblen CFK-Komponenten

Verarbeitungsmethoden

  • Reaktionsgießen (RIM): für elastische oder strukturstabile Formteile
  • Schaumbildung: durch CO₂ oder Treibmittel, offen- oder geschlossenzellig
  • Beschichtung & Auftrag: durch Gießen, Rollen, Spritzen oder Tauchen
  • Verbundbildung: Kombination mit Textilien, Holz, Metallen oder Fasern
  • Spritzgießen: Nur für PU-Thermoplaste (TPU)

Verantwortlich für die Redaktion: Rüdiger Scholz

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