Aramidfaser
Aramidfasern sind hochleistungsfähige, aromatische Polyamidfasern mit außergewöhnlicher Zugfestigkeit, thermischer Stabilität und Schlagzähigkeit. Sie sind leicht, nicht schmelzbar, schwer entflammbar und besonders resistent gegenüber chemischer Zersetzung. Bekannte Handelsnamen sind z. B. Kevlar®, Twaron® oder Technora®.
Technische Eigenschaften
- Dichte: ca. 1,44 g/cm³
- Zugfestigkeit: 2.800–4.000 MPa
- E-Modul: ca. 60–130 GPa
- Bruchdehnung: ca. 2–4 %
- Schmelzpunkt: kein definierter Schmelzpunkt, Zersetzung ab ca. 500 °C
- Wärmeleitfähigkeit: sehr niedrig, ca. 0,04–0,06 W/(m·K)
- Thermische Beständigkeit: dauerhaft bis ca. 250 °C
- Transparenz: opak
- Chemische Beständigkeit: sehr gut gegen organische Lösungsmittel, Öle, Treibstoffe; empfindlich gegenüber UV-Strahlung und Säuren
- Elektrische Eigenschaften: nicht leitend, gute Isolationseigenschaften
Haupteinsatzgebiete
- Persönliche Schutzausrüstung: kugelsichere Westen, Schutzhelme, Schnittschutzkleidung
- Luft- und Raumfahrt: Verstärkungen in Verbundwerkstoffen (AFK), Bremsklappen, Hitzeschutz
- Automobilbau: Reifencord, Bremsscheibenverstärkung, Kupplungsscheiben
- Sport und Freizeit: Protektoren, Segel, Gleitschirme, Kletterausrüstung
- Industrie: Seile, Kabelummantelungen, Hochleistungsfilter, Schutzschläuche
Verarbeitungsmethoden
- Spinnverfahren: Herstellung durch Nass- oder Trockenspinnen aus flüssigkristallinen Polymerlösungen
- Faserverarbeitung: zu Garnen, Geweben, Vliesen oder unidirektionalen Lagen
- Verbundnutzung: als Verstärkung in duroplastischen oder thermoplastischen Matrizen (z. B. AFK)
- Textilverarbeitung: Weben, Stricken, Nähen (nur mit Spezialwerkzeugen)
- Beschichtung: UV-Schutzschichten zur Erhöhung der Alterungsbeständigkeit